Johannes Müller (geb. 1986 in Immenstadt) absolvierte sein Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart von 2008 bis 2015 bei Volker Lehnert, Volker Lang und Peter Chevalier. Er lebt und arbeitet in Stuttgart.
Im Mittelpunkt der Arbeiten von Johannes Müller steht der Mensch. Was ist der Mensch? Was macht ihn aus? Welchen Platz hat er in der Welt? Johannes Müller möchte den Menschen verstehen und gleichzeitig den Schwierigkeiten Ausdruck verleihen, die mit diesem Versuch verbunden sind.
Er zeigt Szenen aus dem Alltag, Erinnerungen an Menschen und Ereignisse und versucht, ihre Vergänglichkeit einzufangen und aufzuzeigen. Die Szenen sind oft fragmentarisch, aber lebendig. Sie haben etwas Vertrautes an sich, wie ein Déjà-vu. Als würde man in die eigene Erinnerung blicken.
Skizzen, Erinnerungen, Fotografien und andere Abbildungen dienen Johannes Müller als Quelle. Durch den pastosen, modellierten Farbauftrag rückt das Dargestellte in den Bereich der abstrakten Wahrnehmung und erhält zugleich einen skulpturalen Charakter, in dem sich Eigenes und Fremdes verbinden, Lücken und Ergänzungen einander bedingen, Flüchtigkeit und Beständigkeit zusammentreffen.
Unschärfen, Störungen, Pixelfehler und Bewegungsdiffusionen erschweren es, ein klares Bild zu bekommen. Diese "Bildstörungen" sind anderen Bildsystemen wie der Fotografie, dem Film und den digitalen Medien entlehnt. Sie hinterfragen unsere Wahrnehmungs- und Wissensvorstellungen.