Sebastian Gumpinger (geb. 1977 in Hannover) studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Günther Förg und Jean-Marc Bustamante. Heute lebt und arbeitet er in Berlin.

Der Hauptakteur in den Werken von Sebastian Gumpinger ist das Material. Gestus und Duktus interessieren den Künstler weniger, weshalb Sebastian Gumpinger weitestgehend auf den Pinsel als Malwerkzeug verzichtet. Das hat zur Folge, dass er mit verschiedenen Methoden in seinen Arbeiten experimentiert, um so die Sprache des Materials in den Vordergrund zu stellen. Für seine Fensterserie verwendet der Künstler beispielsweise rechteckige Papierzuschnitte, die er mit viel Farbe belädt und diese dann in einem gleichmäßigen Raster auf die Leinwand presst. Mit dem Abziehen der Papierzuschnitte entsteht ein einzigartiger Abdruck, den der Künstler mit dem Druckverfahren der Monotypie vergleicht. Dieses Verfahren wendet Sebastian Gumpinger mehrfach an, sodass sich am Ende die verschiednen Farbschichten an den individuellen Strukturen der einzelnen Rechtecke ablesen lassen. In seiner Serie "Steel Paintings" wiederum zeichnet der Künstler mit einem Winkelschleifer eine durchgängige Linie auf die Oberflächen der Stahl- und Kupferplatten. Der Verlauf der Linie wird dabei maßgeblich von den Eigenschaften des Materials bestimmt. So muss Sebastian Gumpinger sich auf ein Kompromiss einlassen zwischen dem Weg, den er auf der Platte einschlagen möchte und dem Weg, den das Material zulässt. Was aus der, wie Gumpinger selbst es nennt, "brutalen Bearbeitung" des Materials entsteht, ist eine leichte, filigrane Linie, in deren Oberfläche sich das Licht widerspiegelt.

Sebastian Gumpinger ermöglicht es dem Betrachter, einen Dialog mit dem Material einzugehen, es zu studieren und dessen Eigenheiten zu entdecken.